WIYP049: Pride und Street Work

Alles ganz verrückt in der großen Stadt: Wir haben viel Hausmeisterei, setzen uns auch mit kritischem Feedback auseinander und Toby berichtet von seiner Kündigung in der Probezeit. Schöne Scheiße, aber lässt sich nicht ändern. Ausführlich beschäftigen wir uns mit dem Pride Month Juni bei dem vor allem in den USA Menschen aus dem LGBTIQ+-Spektrum besonders sichtbar sind. Das passt übrigens einigen Heinis nicht und auch darüber sprechen wir immer dann wenn wir vor lauter lachen gerade was sagen können. Außerdem hat Toby einen Verein gefunden in dem er sich ehrenamtlich engagieren will und wir sprechen über die neueste Testo-Dröhnung.

Die Dauer der Episode 1:06:58Diese Episode erschien am 27. Juni 2019 18:17Downloads seit Veröffentlichung 939 Downloads

Shownotes:

Pride Train in New York

In den Stationen der New Yorker U-Bahn hängen überall Plakate mit unterschiedlichen Flaggen aus der LGBTIQ-Community (schwul, lesbisch, bi-, pan-, asexuell, trans-, intersexuell etc)

Im Zusammenhang mit dem Pride Month ist mir noch folgender Hashtag ins Auge gefallen:

  • #pinkwashing

Auszug aus dem Wikipedia-Artikel:

“Pinkwashing bezeichnet Strategien, durch Identifizierung mit derLGBT-Bewegung bestimmte Produkte, Personen, Länder oder Organisationen zu bewerben. Sie sollen dadurch als modern, fortschrittlich und tolerant wirken. Zuerst wurde der Begriff durch eine Kampagne gegenBrustkrebs geprägt. Ihr wurde vorgeworfen, dass das dahinterstehende Unternehmen vorgebe, Brustkrebserkrankten helfen zu wollen, während es eigentlich von ihrer Krankheit profitiere.[1]

Das Portmanteauwort setzt sich aus den BegriffenPink und Whitewashing zusammen.”

Stonewall

Abschließend möchte ich noch auf die Stonewall-Dokumentation hinweisen, welche UNBEDINGT SEHENSWERT ist!!!!!!

Straight Pride

Warum “StraightPride” ja wohl der größe Unsinn ever ist!

“Eine Gruppe namens „Super Happy Fun America“,  die nach eigenen Angaben gegründet wurde, um im Namen der „heterosexuellen Community Respekt aufzubauen“, hat tatsächlich beantragt, im Sommer eine „Straight Pride Parade“ in Boston abzuhalten. […..]

Deshalb verlangen die Organisatoren von der Stadt, auf der selben Route marschieren zu dürfen wie die jährliche „Boston Pride Parade“. Sie wollen auch mit geschmückten Wagen fahren dürfen und dass auch für sie Straßen gesperrt werden. Sollte die Parade nicht genehmigt werden, haben die Organisatoren angekündigt, die Stadt wegen Diskriminierung zu verklagen. [….]

Auf der Homepage der Gruppe wird er mit folgenden Worten zitiert: „Heterosexuelle Menschen sind eine unterdrückte Mehrheit. Wir werden für die Rechte der Heteros überall kämpfen, damit diese den Stolz auf sich selbst ausdrücken können, ohne Angst vor Verurteilung oder Hass. Der Tag wird kommen, wenn Heterosexuelle endlich gleichberechtigt neben all den anderen sexuellen Orientierungen sein werden.“

Bitte unbedingt das Video von Eva Victor ansehen!!!! GROSSARTIG!!!!!!

Ein schönes Foto dazu

Powerpoint-Karaoke „Chicken“

 

Moderation:

 

Das Kleingedruckte:

Diese Episode von What's in your pants? wurde am 16.06.2019 aufgenommen und ist Teil der Staffel 4: Stealth leben. Veröffentlicht wurde sie am 27.06.2019 und seitdem 939 Mal heruntergeladen. Unser Podcast steht unter Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International License. Vielen Dank an Daniela vom ESC-Schnack, die unser Intro gesprochen hat. Die Musik dazu heißt Beat your competition" und ist frei verwendbar aus der Youtube-Bibliothek.

2 Gedanken zu „WIYP049: Pride und Street Work“

  1. Lieber Toby, lieber Jörn,

    ich habe erst vor Kurzem euren schönen Podcast entdeckt und gerade über Folge 49 gestolpert, in der es anfangs um die Vornamens- und Persönenstandsänderung beim Standesamt geht. Jetzt ist das ja schon eine Weile her und ich weiß nicht, welches Feedback ihr da inzwischen bekommt habt und ob da etwas Licht ins Dunkel gebracht wurde. Nur für den Fall, dass dem nicht so ist, kommt hier meine Erfahrung dazu – ich kann hier natürlich nur für die Behörden in Berlin sprechen, wo ich wohne und eben auch meinen bisherigen Transweg gegangen bin. Als ich von §45 hörte, bin ich sofort zu meiner Frauenärztin gefahren und habe sie um ein Attest gebeten, das mir eine „Variante der Geschlechtsentwicklung“ bescheinigt. Da sie davon auch noch nichts gehört hatte, war sie erst skeptisch, aber ich habe ihr dann Folgendes erklärt: der Paragraph ist zwar eigentlich nur für intergeschlechtliche Menschen gedacht, aber der Gesetzgeber hat das nicht klargestellt. Zudem wurde im Gesetz nicht definiert, was „Variante der Geschlechtsentwicklung“ überhaupt bedeutet. Ob irgendwo anders Definitionen dazu existieren, spielt hier keine Rolle, weil es eben nicht in dem betreffenden Paragraphen erwähnt wurde. Wir können „Variante der Geschlechtsentwicklung“ also frei interpretieren und da klingt es dann auch nicht so weit hergeholt, dass das auf transidente Menschen zutreffen könnte. Noch dazu kommt, dass die Beamten beim Standesamt nicht das Recht haben, nachzufragen, ob man nun inter, trans oder sonst was ist. Das Gesetz verlangt allein dieses Attest und wenn man das beim Amt vorlegen kann, müssen die einem die Namens- und Personenstandsänderung gewähren.
    Zu den Bedenken, die manche Zuhörer und ihr scheinbar auch dazu hattet: ich habe diese Änderung vorgenommen, als ich bereits auf Testo, aber noch vor der Mastek und Hysto war. Ja, es stimmt, einem fehlen dann die Gutachten. Allerdings habe ich schon für Testo kein Gutachten gebraucht, nur das natürlich von meiner Therapeutin. Damit bin ich zur Frauenärztin, die hat mir daraufhin Testo verschrieben. Auch beim Beantragen der Kostenübernahme für die OP hatte ich keinerlei Probleme. Was leider die Wenigsten wissen, wenn sie ihren Antrag stellen, ist, dass die Krankenkasse die Gutachten, die auf dem klassischen Wege für die Vornamens- und Personenstandsänderung erstellt wurden, gar nicht anfordern darf (siehe §8 des Transexuellengesetzes, der besagt, dass der medizinische und rechtliche Weg voneinander getrennt sind, sodass gerichtliche Gutachten nicht Voraussetzung für eine medizinische Angleichung sein dürfen und umgekehrt). Das bedeutet, dass die Krankenkasse selbst Gutachten in Auftrag geben und bezahlen muss, wenn sie Wert auf diese legt. In den meisten Fällen überlegen sie es sich dann doch noch mal anders und brauchen plötzlich keine mehr. Hierzu empfehle ich das Video von YouTuber Kater Schnurz mit dem Titel „Wissenswertes – Anträge und Widerspruch Ga-OPs“, das ist wirklich super als Überblick und Guideline für den Antrag auf Kostenübernahme. Alles, was ich der Krankenkasse (KKH falls es für irgendwen von Interesse ist) geschickt habe, war also mein therapeutisches Gutachten, der Befund von meiner Frauenärztin und dann halt der restliche Standardkram wie Translebenslauf und so. Aber keine Gutachten, die ich in Auftrag geben und bezahlen musste. Die konnte ich mir also glücklicherweise komplett sparen! Für mich hat sich der Weg zum Standesamt also definitiv gelohnt und sofern sie den Paragraphen 45 jetzt nicht doch noch anpassen, um uns diese tolle Möglichkeit wieder wegzunehmen, würde ich jedem Berliner zumindest empfehlen, diesen Weg zu gehen. Wie es in anderen Bundesländern läuft, weiß ich natürlich nicht.
    An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmal für euren wundervollen Podcast bedanken, der mir gerade viel Mut und Freude macht und meinen regenbogenfarbenen Horizont rasant erweitert. Macht weiter so!

    Liebe Grüße,
    Loki

    1. Hey Loki!

      Oh wow, vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung! Ja, das klingt doch alles total gut – zumindest für Berlin! Dass die KK die Gutachten eigentl. gar nicht anfordern dürfen, wusste ich damals auch – hatte aber wenig Lust auf Widerstand etc und es „einfach gemacht“ – naja…..wobei es ja nicht ganz so unkomliziert war……*lach*.
      Dir weiterhin alles Gute und noch viel Freude beim Zuhören!

      Gruß, Toby

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