WIYP050: Auf der Suche nach dem heiligen Penis

In dieser Folge geht es einmal mehr um Tobys Stealth-Leben in Hamburg und um sein neues ehrenamtliches Engagement. Wir sprechen aber auch über den CSD in Kiel und über Menschen, die sich als nicht-binär identifizieren. Außerdem geht es um neue Gedanken zum Thema "Penis" und Aufmerksamkeit auf öffentlichen Toiletten und wir kommen an den Punkt, dass wir immer noch über Dinge sprechen, die so ähnlich schon in der Nullnummer aufgetaucht sind.

Die Dauer der Episode 1:30:17Diese Episode erschien am 23. Juli 2019 22:43Downloads seit Veröffentlichung 1.093 Downloads

Shownotes:

Das heutige Trans-Wortspiel kam von Inga, vielen Dank!

50 Jahre nach Stonewall: https://www.arte.tv/de/videos/083940-000-A/50-jahre-nach-stonewall/

Rede von Panti Bliss: https://www.arte.tv/de/videos/079739-007-A/grosse-reden-panti-bliss/

CSD in Heide war am 20.7.2019

 

 

Moderation:

 

Ähnliche Episoden:

Das Kleingedruckte:

Diese Episode von What's in your pants? wurde am 10.07.2019 aufgenommen und ist Teil der Staffel 4: Stealth leben. Veröffentlicht wurde sie am 23.07.2019 und seitdem 1093 Mal heruntergeladen. Unser Podcast steht unter Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International License. Vielen Dank an Daniela vom ESC-Schnack, die unser Intro gesprochen hat. Die Musik dazu heißt Beat your competition" und ist frei verwendbar aus der Youtube-Bibliothek.

2 Gedanken zu „WIYP050: Auf der Suche nach dem heiligen Penis“

  1. Hallo ihr beiden!

    „So geht’s halt gar nicht!“ ? Im Ernst:
    Genderfluid und non-binary ist nicht dasselbe, wohl können sich genderfluide Personen auch als nicht-binär bezeichnen, aber umgekehrt lässt sich das nicht gleichsetzen.
    Ich bin IMMER nicht-binär und für mich war und ist das nicht-binäre Sein eher leidvoll statt hip und cool. Mein Leben lang habe ich versucht, mich irgendwie damit zu identifizieren, Mädchen/Frau oder wenigstens Junge/Mann zu sein, aber ich musste irgendwann für mich akzeptieren, dass ich eben beides einfach nicht bin. Das war keine „Entscheidung“, weil ich so freiheitsliebend war, sondern ich WAR leider nie Frau oder Mann. Nur habe ich vor einigen Jahren endlich einen Begriff dafür gefunden, der wenigstens verneinend bezeichnet, was ich (nicht) bin.
    Vor Außenstehenden hilft mir das immer noch wenig. Ich weiß nicht, in welcher Welt ihr lebt, in der nicht-binär-sein so normal und cool und hip ist. In meiner Welt weiß kein Mensch, was das überhaupt bedeutet. Ich kann, wenn ich Menschen kennenlernen, dazusagen, dass ich nicht-binär bin und deshalb einfach nur „Vorname-Nachname“, und dennoch werde ich in 99,9% der Fälle selbst von länger bekannten Menschen misgendert, weil die meisten Menschen gar nicht außerhalb von männlich und weiblich denken können.
    Als Person, die weder inter* noch binär-trans* ist, stehen mir auch keine amtlichen Wege zu, mein Geschlecht offiziell ändern zu lassen. Dabei inkludiert die Trans-Definition (sich nicht mit dem Geschlecht zu identifizieren, das bei der Geburt zugewiesen worden ist) eigentlich auch nicht-binäre Personen (s. den weißen Streifen in der Trans-Pride-Flag), doch wirklich mitgedacht werden wir kaum.
    Auch ist das Passing als Enby sehr schwierig. Man kann eigentlich äußerlich machen, was man will: Man wird immer entweder als Frau oder als Mann einsortiert. Für mich fühlt sich das oft an, als gäbe es mich eigentlich gar nicht bzw. als dürfte es mich nicht geben.
    Wenn ich es mir hätte aussuchen können, wäre ich lieber Cis, aber ich kann es mir nicht aussuchen.
    Nun bin ich nicht mehr jung, glaube aber auch nicht, dass es für junge nicht-binäre Menschen (ggf. außerhalb kleiner anonymer Filterblasen im Internet) einfacher ist, n.b. zu sein. Dazu ist alles in unserer Gesellschaft noch zu sehr auf binäre Strukturen eingerichtet. Ein Kind, das z.B. in der Schule erzählt, n.b. zu sein, wird sicherlich nicht auf Verständnis und Anerkennung stoßen, sondern immer wieder gezwungen sein, sich einem Geschlecht zuzuordnen, das es gar nicht hat bzw. ist.

    Ich fänd’s schön, wenn ihr eure Reichweite dazu nutzen würdet, euch mit Menschen, die nicht-binär-trans* sind, zu solidarisieren oder wenigstens etwas korrektere, wertfreiere Infos weiterzugeben. ?

    Liebe Grüße von einem nicht-binären Menschen, der euch sonst sehr gern hört!

    1. Lieber Mensch!

      Ganz, ganz vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Genau so meinte ich es mit: Wir freuen uns darüber, wenn wir von anderen erfahren, wie es ist nicht-binär zu sein! Und die Schilderung deines Empfindens in verschiedenen Lebensbereichen ist Gold wert! Also danke, für deine Offenheit!
      Was ich defintiv auf meine Kappe nehme: Ich habe nicht-binär und genderfluid verknüpft.

      Als ich sagte, es sei eine bewusste Entscheidung, bezog ich mich schon auf 2 Menschen, die ich kenne, die eben diese gesellschaftliche Einordnung Mann / Frau ablehnen – weil sie sich weder / noch zugehörig fühlen. Und ja, wenigstens gibt es durch den Begriff nicht-binär etwas, was zumindest sagt, wer man NICHT ist. Das freut mich für alle Betroffenen.

      Zum Thema Modebegriff: Das war wertfrei gemeint!!! Ich finde es cool für die jungen Menschen, die solche Begriffe nutzen können. (Das die Gesellschaft damit noch nichts anfangen kann an ganz vielen Stellen, ist mir klar! Enby zu sein ist genauso wenig Geschenk, wie trans zu sein.) Der Begriff „enby“ ploppt eben immer mehr auf. Genau so wie trans* vor einiger Zeit, oder cis. Einfach das da plötzlich Begriffe auftauchen und viele Menschen erstmal denken: Hö? Was ist das? Unser Podcast lebt eben auch davon, dass Jörn eben NICHT alles weiß, genauso wie viele der Zuhörenden da draußen auch nicht. Die Themen kommen von mir – also wenn es etwas schlecht recherchiert ist, liegt es an MIR und nicht am Journalisten, der sehr genau weiß´, was er tut. Auch hier kann ich nur sagen: Meine Schuld!
      Manchmal habe ich selbst das Gefühl, vielleicht will ich gar keine dieser Schubladen. Auch dann wäre es eine bewusste Entscheidung meinerseits, ganz subjektiv. Das muss nicht für alle gelten! Das sagte ich auch nicht!

      Wenn man öffentliche Inhalte produziert, dann macht man sich immer auch angreifbar – das habe ich nach 2 1/2 podcasten auch erfahren müssen. Selbst wenn Dinge gut recherchiert sind, oder ich als Transgender über das Transsein rede, muss ich mir von anderen Cis-Menschen anhören, dass ich das SO nicht sagen darf. Und ich habe mich inzwischen davon freigemacht, es allen recht machen zu wollen.

      Abschließend möchte ich unbedingt noch einmal erwähnen, dass weder ich noch Jörn irgendetwas gegen nicht-binäre Menschen, oder auch genderfluide, transgender, Intersexuelle…..gegen Menschen haben! Wirklich nicht! Ich dachte eigentlich, dass das klar ist, aber auch das werden wir wohl nochmal im Podcast erwähnen müssen.
      Ich bin dir auf jeden Fall wirklich sehr dankbar für deine Schilderungen und entschuldige mich im Namen von WIYP, wenn ich dich und ganz viele andere Menschen da draußen verletzt habe!

      Gruß, Toby

Kommentare sind geschlossen.